An unmöglichen Dingen soll man selten verzweifeln, an schweren nie "J.W. Goethe"

Die „Lehm-Ton-Erde“ Baukunst GmbH baut seit Mai 2019 eine neue Werkhalle mit integriertem Planungsbüro als zusätzliche Produktionsstätte für die Herstellung von Stampflehmprodukten in der Gemeinde Schlins in Vorarlberg. Der erste Abschnitt des Holzbaus mit GFM-Platte in der Dachkonstruktion wurde planmäßig vor Jahresende ausgeführt.

Das Betriebsgebäude weist insgesamt eine Länge von ca. 67 m und eine Breite bis 24 m vor und ergibt somit eine überbaute Fläche von ca. 1500m². Die  Hauptkonstruktion der Halle ist ein kombinierter Hybridbau in Holz-Massivbauweise und Stampflehm. Die Stampflehmwände der Werkhalle werden vor Ort produziert und das Tragwerk ist ausgeführt als konstruktiver Holzbau in kombinierte Binder- und Fachwerkskonstruktion. Die Aussteifung der Dachscheibe und die Herstellung der luftdichten Ebene erfolgt mit GFM-Platten der Firma Junker. Die Platten wurden als gestalterisches Element auf Sicht in einem Fischgradmuster montiert. Die Erstellung des Holzbaus wird durch die Firma Dobler Holzbau in Götzis ausgeführt.

Die statisch tragenden Stampflehmkonstruktion und das passiv ausgeführte Heiz- und Lüftungssystem, stellen für ein Bauwerk dieser Große ein absolutes Novum dar. Die hohen Anforderungen an die gesamte Ökologie und Nachhaltigkeit des Gebäudes wurden durch Martin Rauch auch in der Dachkonstruktion konsequent umgesetzt. Die GFM-Platte der Firma Junker sorgt als aussteifendes und luftdichtes Element der Dachkonstruktion dafür, dass das mit Stroh gedämmte Gründach allen Anforderungen an Statik und Bauphysik genügt.

Lehm statt Beton
Die Südwand der Halle wurde als statisch tragende Lehmwand ausgeführt. Mit einer Länge von 67m und einer Höhe von 13m wurde bewiesen, dass der Baustoff Lehm bei spezifischen Einsätzen genauso leistungsfähig ist wie Beton.

Nur die Praxis zeigt was tatsächlich möglich ist 
Durch den enormen Erfahrungsschatz von Martin Rauch und der Kooperation mit der ETH Zürich konnten im Zuge des Projektes wichtige Werte für die statische Bewertung von Stampflehmkonstruktionen ermittelt werden.

Dank dieser Erfahrungen wird es möglich sein in Zukunft noch effizienter mit Lehm zu bauen.

Ein Stampflehmgebäude für Stampflehmgebäue
Zukünftig werden in der Halle vorgefertigte Stampflehmelemente gefertigt. Die durch LehmTonErde speziell dazu entwickelte Anlage wird in der Halle ihren festen Standort finden.

Nutzung der Sonne
Auch bei diesem Gebäude wird die Sonnenenergie auf einfache Art und Weise genutzt. Die südseitig orientierte Stampflehmwand ist mit sogenannten Heizkaminen durchzogen. Die dort im Sommer erzeugte Wärme, wird in einem thermischen Speicher, aus mit wasserführenden Leitungen durchzogenem Stampflehm unter der Halle gespeichert und im Winter wieder zum Heizen genutzt.

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